Selbstbewusstsein
Was unter Selbstbewusstsein zu verstehen ist, unterliegt je nach Fachrichtung einer eigenen Betrachtungsweise. In der Philosophie, Soziologie und Psychologie spielt das Selbstbewusstsein eine andere Rolle als in der Literatur, Geschichtswissenschaft oder Forschung. Allen Bereichen gleich ist die Unterscheidung zwischen einem individuellen Selbstbewusstsein und kollektiven Gruppenbewusstsein.
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Unter individuellem Selbstbewusstsein wird häufig das Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden. Basis dafür sind Denkvorgänge und Erfahrungen, die zu einem Bild von sich selbst führen. Geprägt ist das Selbstbild von der Meinung anderer, die das Auftreten eines Menschen beeinflussen. Wer um seinen Selbstwert weiß, wird sich selbstbewusst verhalten. Menschen mit weniger Selbstbewusstsein passen sich fremden Sichtweisen an, um unangenehmen Erfahrungen aus dem Weg zu gehen. Wie selbstbewusst eine Person ist, lässt sich daran erkennen, wieviel Vertrauen sie in sich selbst besitzt, ob sie überzeugt von ihren Fähigkeiten mit Sicherheit durchs Leben geht.
Nach Auffassung von Kant entwickelt sich Selbstbewusstsein durch Beobachtung und Reflexion. Im Mittelpunkt steht die Persönlichkeit, das eigene Ich.
Hegel führt das Selbstbewusstsein auf die Anerkennung durch andere Menschen zurück. Für ihn bestand das kollektive Selbstbewusstsein in der Wahrnehmung als Gruppe oder Nation.
In heutiger Zeit gewinnt Selbstbewusstsein zunehmend an Bedeutung. Wer selbstbewusst ist, hat größere Chancen, um beruflich und privat erfolgreich zu sein. Wie sich ein Mensch sieht, so wird er von anderen gesehen, behandelt und geformt. Allen bisherigen Forschungen gleicht die grundlegende Aussage, dass das Selbstbild eines Menschen für seinen Selbstwert entscheidend ist. Um ein positives Selbstbewusstsein zu erzielen, spielt die Prägung in der Kindheit eine bedeutsame Rolle.